Mittwoch, 3. Dezember 2008

Aus meinem Ostbahn Tagebuch, Episode 4

Thema : Peinlichkeiten nach einem Ostbahn Besuch

Was gibts schöneres als sich über Peinlichkeiten und Fehltritte unserer Gäste lustig zu machen?

Also da wären :

Fall 1: Der durstige Mike

Der durstige Mike war viele Jahre Stammgast im alten Ostbahn. Wie aus seinem Beinamen schon ersichtlich, konnte der Gute ziemlich tschechern. 10-12 Bier pro Abend waren eher die Regel als die Ausnahme. Ansonsten war der Mike ziemlich verschwiegen, weswegen sich die Kommunikation meist auf das wesentlichste beschränkte.

Moi: "Mike, mogst nu ans?"
Mike :"Najo, ans trink i nu!"

Dieser eigentlich recht männliche (weil aufs wesentliche reduzierte) Dialog wiederholte sich also pro Abend rund ein Dutzend Mal. Abschluß war meistens "Zoihn!" und oder "Sears!"

Der Mike war aber auch einer aus der berühmt berüchtigten Gruppe der Barschläfer. Wer selbst davon betroffen ist, wird wissen was ich meine. Er hielt also meist zwischen Bier 8 und 10 ein ausgedehntes Nickerchen auf der kuscheligen Ostbahn Bar (In your Face- Style). Und wir ließen ihn auch meist in Ruhe im Träumeland. Nur wenn uns ganz fad war und uns der Schalk im Nacken saß, trieben wir etwas Schindluder mit ihm.

Wir (eig. ich) zücken also unsere Super-wasserfest-extra-dicken Textmarker und tätowieren den Mike ein bißchen. Zumindest am Anfang. Wie ich dann merk, dass dem Mike alles wurscht ist,hab ich mich dann kreativ etwas ausgelassen , in seinem Gesicht...

Irgendwann zur Sperrstunde weck ich ihn dann in meiner mir eigenen zärtlichen Art auf, und weil ich schon alles fertig hatte (eig. nicht) verlassen wir gemeinsam das Lokal. Der durstige Mike biegt ab in Richtung Straßenbahn.

Was ich nicht wußte, sondern erst aus seiner Erzählung erfuhr, war, dass der Mike gar nicht heimfuhr sondern direkt in die Arbeit zum Interspar vor Ebelsberg. War nämlich schon nach sechs Uhr morgens. Natürlich haben wir den Mike nicht extra in der Früh gewaschen, also war er noch in voller Kriegsbemalung. In der Bim wundert er sich noch , warum ihn alle so deppert anschauen.

Vor lauter Schiss, dass sein Vorgesetzter was von seiner Fahne merkt, zieht sich der durstige Mike hurtig um, und setzt sich als wenn nix wär mit einem Fisherman's Friend in der Goschen an die Kasse und beginnt zum kassieren. So toll Fisherman's Friends auch sind, gegen Grafitti im G'sicht hilfts nicht viel.

Die Leut schaun den Tattoo-Mike immer noch deppert an, weswegen er ein paar Fisherman's nachwirft.

Nach einer Viertelstunde wird der Mike zum Chefe gebeten. Nach einer ordentlichen Standpauke und 20 Min Gesichtwaschen (was bei Super-Duper-Marker sehr schmerzhaft ist), verbringt er den restlichen Tag als Packerlschupfer im Lager.....

Auch wenns nicht mehr viel hilft: "SORRY!"



Beim nächsten Mal eine weitere Geschichte zum Thema Peinlichkeiten, die von Lack, Leder und "Guten Morgen Fr. Professor!" handelt!

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